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Channel: Hikin' Dennis
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Trekkingtour 2015: Reisetagebuch: Tag 5

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08.09.2015, Dienstag

Heute morgen geht es früh los. Um 6:30 Uhr sind wir schon wach und kümmern uns direkt um das Frühstück. Aufbruch ist schon um 9:30 Uhr.
Wir sind heute extra etwas früher aufgestanden, denn unser heutiges Ziel ist es, den Tjäktapass zu überwinden. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit werden.

Der Weg führt uns heute wieder viel über Planken und noch viel länger über die großen Geröllfelder. Einige kleinere und einen großen Fluss haben wir bis zum Mittag schon überwinden müssen.
Über den größten Fluss auf der heutigen Etappe ist aber zum Glück auch eine Brücke gespannt. Das Brücken-Problem haben wir anscheinend auch hinter uns. Jamiko läuft über Brücken drüber, als wenn es Nichts wäre. Über was man sich doch alles einen Kopf machen kann 😉

Auf unsere Etappe kommen wir an der Tjäktastugan vorbei. Diese Stugan liegt etwas abseits unseres Weges, aber wir möchten dort trotzdem kurz stoppen und für uns einen Patch kaufen.
Auf dem Weg entdecken wir in gut 300m Entfernung ein Tier, welches mit wahnsinniger Geschwindigkeit den Berg rauf rennen. Schnell holt Dennis die Kamera raus und macht Fotos.
Im ersten Moment wissen wir noch nicht, was wir da gerade sehen. Auf den Fotos ist relativ schnell zu erkennen, dass es sich um ein Vielfraß handelt. Ein Vielfraß in freier Natur…schon irgendwie cool 😀
Selbst auf die Entfernung ist der noch ganz schön groß… und vor allem schnell. Wir sind froh, dass er sich dazu entschieden hat in die andere Richtung zu laufen, denn Vielfraße gelten als außergewöhnlich stark und angriffslustig… ob das wirklich stimmt… man wieß es nicht, aber rausfinden wollen wir es auch nicht..Die Jungs haben ihn zum Glück nicht bemerkt.
Vielfraße können eine Kopfrumpflänge von 65-105 Zentimetern erreichen und die Männchen bringen bis 32 Kg auf die Waage. Distanzen von 10-15 km schaffen Sie ohne Probleme zurück zu legen.

Da Dany hat mit den Jungs gewartet und Dennis ist schnell alleine zur Stugan gegangen. Dort erzählt er der Stugwärtin, dass wir einen Vielfraß gesehen haben. Diese ist ganz begeistert und meint, dass die eigentlich sehr scheu sind und man nur mit viel Glück einen zu sehen bekommt. Das war also schon was Besonderes für uns :-)

Das Schöne ist, dass Dany und die Jungs von ihrem Felsen, den wir uns zum sitzen gesucht haben, Dennis die ganze Zeit über sehen können. Er muss über eine Brücke und dann auf der anderen Seite des Flusses ein Stück den Weg zurück und dann steht dort, mitten im Nichts, die Stugan.
Eigentlich hätten wir alle gehen können, aber Dany wollte auch nicht unnötigerweise noch 2x mit den Hunden über eine Brücke gehen. Wir müssten ja auf dem Hin- und auf dem Rückweg zur Stugan drüber und diese Brücke war so hoch und geriet so sehr in Schwingung, dass dort extra Schilder stehen, dass man bitte nur alleine über die Brücke gehen soll. Also haben die Drei sich entspannt auf den Felsen gesetzt und gewartet :-)

Nervig ist allerdings, dass es sehr windig ist. Durch den Wind wird den Dreien relativ schnell kalt und Sie müssen ein bisschen bibbern und schlottern, bis Dennis wieder bei zurück ist. Aber Dennis ist erfolgreich und wir haben jeder einen neuen Patch :-)
Dennis hat die Stugwärtin nach dem Wetter gefragt und zu unserer Freude erfahren, dass es in den nächsten Tagen nicht regen soll. Ab Samstag soll sogar die Sonne scheinen und es soll wärmer und richtig freundlich werden. Hoffentlich wird es nicht zu warm…. 😉

Insgesamt sind wir bis jetzt viel bergauf und bergab gelaufen. Das Schlimmste soll uns aber erst am Ende des Tages bevorstehen. Der Tjäktapass….

Auf der Wanderkarte sieht es ja gar nicht sooo schlimm aus, aber wenn man davor steht und eh schon ziemlich kaputt ist, dann ist es verdammt hoch und verdammt steil… Auf Händen und Knien robben wir uns dann da rauf.
Oben angekommen, müssen wir dann sogar noch durch ein Schneefeld laufen. Zum Glück ist für den Wanderweg extra eine Schneise in den Schnee gefräst worden. Wir müssen also nicht zwangsweise direkt drüber laufen. Jamiko und Bentley wollen aber…was soll man auch anderes erwarten 😉 Albern wie die Zwei sind, rennen sie erstmal in den Schnee und fangen da an wie wild zu spielen. Dafür ist immer genug Power da :-)

Wir lassen die Zwei dann natürlich auch spielen, müssen uns dann aber nach kurzer Zeit auch schon weiter auf den Weg machen.
Noch haben wir den Höhepunkt des Passes ja noch nicht erreicht…und irgendwann soll ja auch noch ein Zeltplatz gefunden werden und das Zelt aufgebaut werden, denn zwischenzeitlich ist es schon 15:00 Uhr.

Was rauf geht, kommt auch wieder runter.. so müssen wir dann *natürlich* auf der anderen Seite des Passes wieder runter klettern. Mit einigem Fluchen und Gerutsche kommen wir aber heil auf einem kleinen Plateau an. Und siehe da! Da liegt der perfekte Zeltplatz für heute. Die Aussicht ist der absolute Hammer: Eine komplette Sicht über das gesamte unter uns liegende Tal. So können wir uns schon anschauen, wo wir für die (mindestens) nächsten 2 Tage wandern werden. Leider hingen einige dicke Wolken im Tal, mit Sonne wäre es bestimmt noch beeindruckender gewesen, aber so ist es schon wunderschön anzusehen.

Unser Zelt ist wieder schnell aufgebaut und am Flüsschen in der Nähe holen wir Wasser zum kochen und für die Hunde. Natürlich gibt es wieder das Übliche Abendessen: Reis für Dany und Nudeln für Dennis. :-) Ja so ist das halt…

Etwas früher als geplant haben wir unser Zelt aufgestellt, aber bei der Aussicht ist es uns auch egal, dass wir dafür dann am nächsten Tag etwas mehr zu laufen haben. So grob sind wir ja insgesamt immer noch im Zeitplan. Vielleicht haben wir ja auch Glück und es klart in der Nach auf und wir können Polarlichter sehen!
Wir werden sehen…


 


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